Barrierefreiheit und mobile Endgeräte: Herausforderungen und Lösungen

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Besonders im Bereich der mobilen Endgeräte ist die Barrierefreiheit essenziell, damit Websites, Online-Shops und Apps für alle Menschen zugänglich sind. Mit der Verabschiedung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG), welches ab Juni 2025 in Kraft tritt, wird die Barrierefreiheit für viele deutsche Unternehmen verpflichtend. Wer bereits heute barrierefreie mobile Lösungen anbietet, profitiert nicht nur von einer größeren Reichweite, sondern stellt sich auch zukunftssicher auf.


Herausforderungen der Barrierefreiheit bei mobilen Endgeräten:

Technische Herausforderungen: Unterschiedliche mobile Betriebssysteme wie iOS und Android bieten verschiedene Grundvoraussetzungen für Barrierefreiheit. Screenreader wie VoiceOver und TalkBack sind zwar auf vielen mobilen Geräten integriert, jedoch müssen Entwickler:innen sicherstellen, dass Apps und Websites diese Tools nahtlos unterstützen. Ein weiteres Hindernis ist die oft begrenzte Unterstützung von Touchscreen-Navigation für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Alternativen zur Gestensteuerung, wie die Nutzung von Sprachbefehlen oder physikalischen Eingabegeräten, müssen ermöglicht werden.

Design-Herausforderungen: Das Design mobiler Anwendungen stellt Entwickler:innen vor besondere Aufgaben. Auch auf kleinen Bildschirmen müssen Schaltflächen und Links groß genug sein, um sie leicht antippen zu können. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Ein empfehlenswerter Mindestabstand zwischen interaktiven Elementen liegt bei 8 Pixeln, um versehentliches Antippen zu vermeiden. Zusätzlich sind hohe Kontraste und gut lesbare Schriftgrößen entscheidend für Menschen mit Sehbehinderungen. Auch Touchscreen-basierte Steuerungen sollten immer alternative Eingabemöglichkeiten bieten, etwa über klassische Klick- und Wischfunktionen. Weitere Tipps und Lösungen rund um Barrierefreies Webdesign haben wir dir in einem separaten Artikel zusammengefasst.

Content-Herausforderungen: Neben Design und Technik spielt der Inhalt eine zentrale Rolle. Bilder benötigen Alternativtexte, damit Screenreader die Inhalte korrekt vorlesen können. Ebenso muss die Sprache einfach und klar sein. Auch strukturierte Inhalte, wie durch Überschriften und Listen, erleichtern es Nutzer:innen mit kognitiven Einschränkungen, euren Content zu verarbeiten. Inhalte in „leichter Sprache“ helfen zudem, komplexe Informationen besser zu verstehen.


Lösungen für barrierefreie mobile Websites und Apps:

Technische Lösungen: Der Einsatz von ARIA-Tags (Accessible Rich Internet Applications) sorgt dafür, dass wichtige Informationen auch von Screenreadern korrekt erfasst werden. Die Anpassung der HTML-Strukturen ist ebenso wichtig, um die Lesbarkeit für assistive Technologien zu gewährleisten. Entwickler:innen sollten zudem darauf achten, dass alle interaktiven Elemente über alternative Eingabemethoden zugänglich sind. Zudem müssen mobile Websites so programmiert sein, dass sie auch auf langsamen Internetverbindungen schnell laden.

Design-Lösungen: Ein durchdachtes Design erleichtert die Nutzung mobiler Anwendungen erheblich. Responsive Designs, die sich automatisch an die Bildschirmgröße des Geräts anpassen, sind essenziell. Klare Navigationselemente und eindeutige Beschriftungen für Buttons und Links ermöglichen eine intuitive Bedienung. Die Auswahl von Farben mit ausreichendem Kontrast sorgt dafür, dass auch Menschen mit Sehbehinderungen Inhalte problemlos erfassen können. Zudem sollte auf Pop-ups und unerwartete Weiterleitungen verzichtet werden.

Content-Lösungen: Der Inhalt spielt bei der Barrierefreiheit eine entscheidende Rolle. Alternativtexte für Bilder sind unverzichtbar, um visuellen Content für Nutzer:innen mit Sehbehinderungen zugänglich zu machen. Ebenso sollte die Sprache klar und einfach gehalten sein. Lange Texte sollten in kleinere Abschnitte unterteilt werden, damit Leser:innen den Inhalt einfacher verarbeiten können. Überschriften und Inhaltsverzeichnisse erleichtern zudem die Navigation durch die Inhalte.


Zukünftige Entwicklungen und gesetzliche Anforderungen

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab 2025 in Kraft tritt, macht digitale Barrierefreiheit für zahlreiche private Unternehmen zur Pflicht. Besonders betroffen sind Online-Shops, Banken und Telekommunikationsunternehmen. Unternehmen, die frühzeitig in Maßnahmen zur Stärkung der Barrierefreiheit investieren, sind nicht nur gut auf die gesetzlichen Anforderungen vorbereitet, sondern profitieren auch von einer erweiterten Zielgruppe. Inklusion und Benutzerfreundlichkeit gehen hier Hand in Hand und verbessern die Customer Experience für alle.


Jetzt Barrieren abbauen

Barrierefreiheit im mobilen Bereich stellt Unternehmen vor viele Herausforderungen – sei es auf technischer, gestalterischer oder inhaltlicher Ebene. Doch die Lösungen sind vorhanden. Durch den Einsatz von ARIA-Tags, responsivem Design und klar strukturiertem Content können mobile Websites und Apps barrierefrei gestaltet werden. Mit der bevorstehenden Gesetzgebung ist es für Unternehmen unerlässlich, frühzeitig aktiv zu werden. Eine barrierefreie mobile Präsenz verbessert nicht nur die Nutzererfahrung für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle Nutzer:innen.


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